Wie bereitet man sich auf den Klimawandel vor? Landkreis entwickelt Anpassungskonzept
Wenn man sich beim Landkreis mit dem Klimawandel beschäftigt, dann dreht es sich in der Regel um Klimaschutz, also um Maßnahmen, mit denen man den Treibhausgasausstoß reduzieren kann. „Das ist und bleibt auch der Kern unserer Arbeit im Klimateam“, betont Landrätin Anna Kebschull. „Aber Tatsache ist auch, dass der Klimawandel bereits begonnen hat, und wir uns auf eine Reihe von Veränderungen einstellen müssen“, sagt Kebschull. Welche Veränderungen das sind, erklärt Timo Kluttig, Projektverantwortlicher beim Kreis: „Dass lange Trockenperioden und Hitzewellen häufiger werden, dürfte mittlerweile jeder bemerkt haben“, sagt Kluttig. „Es sind aber durchaus auch wieder extrem nasse Jahre möglich. Man denke nur an das Jahr 2017.“ Damals konnten viele Landwirte ihre Ernte nicht einfahren, weil den ganzen Herbst das Wasser auf den Äckern stand. „Der Klimawandel sorgt dafür, dass manche Wetterlagen sich viel länger festsetzen als wir es gewohnt sind.“ Zu Hitze, Dürre und Sturm kommt zunehmend Starkregen hinzu: „Weil die aufgeheizte Atmosphäre mehr Wasser und Energie enthält, fallen Gewitterschauer oft heftiger aus als früher“, sagt der Diplom-Geograph. „Insgesamt muss deshalb die Resilienz – also die Fähigkeit, Wetterextreme ohne größere Schäden zu überstehen – in allen Bereichen gestärkt werden.“
Wie wirkt sich der Klimawandel in verschiedenen Lebensbereichen aus, welche Anpassungsmaßnahmen sind denkbar und wie können sich die Menschen im Landkreis an der Maßnahmengestaltung beteiligen? Antworten hierauf wie auch die gesamte Klimaanpassungsstrategie stehen ab sofort auf der eigens eingerichteten Beteiligungs-Website des Landkreises: klima-beteiligung.LKOS.de
Die Plattform bietet allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, die Maßnahmen zu bewerten, an einer Umfrage teilzunehmen und selbst Fragen oder Kommentare abzugeben. Daneben sind Beteiligungsveranstaltungen geplant, die – aus Corona-Gründen – ganz einfach per Computer oder Smartphone „besucht“ werden können: Am 2. Oktober um 17 Uhr und am 27. Oktober um 18 Uhr können Bürgerinnen und Bürger den Verantwortlichen Fragen zum Konzept stellen und eigene Ideen zur Klimaanpassung zur Diskussion stellen, oder einfach zuhören. Ein Forum am 3. November um 18 Uhr richtet sich gezielt an Landwirtinnen und Landwirte, die besonders unter den Klimawandelfolgen zu leiden haben. Das gleiche gilt für Forstwirtinnen und Forstwirte, für die am 18. November um 18 Uhr ein eigenes Forum angeboten wird. Für die Foren kann man sich ebenfalls auf der oben genannten Beteiligungsplattform anmelden. Dafür sind keinerlei Vorkenntnisse über Online-Beteiligung erforderlich.
Bürger-Einstiegsforum: 2. Oktober | 17 bis 19 Uhr
Bürger-Aufbauforum: 27.Oktober | 18 bis 20 Uhr Fachforum Landwirtschaft: 3. November | 18 bis 21 Uhr Fachforum Forstwirtschaft: 18. November | 18 bis 21 Uhr Info und Anmeldung unter: klima-beteiligung.LKOS.de |
Quelle: Landkreis Osnabrück