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Samtgemeinde Neuenkirchen
REALISIERUNGSWETTBEWERB
„Neubau Rathaus“  


 
PROTOKOLL DER PREISGERICHTSSITZUNG
24. JUNI 2020
 
Ausloberin                        Samtgemeinde Neuenkirchen
                                           Alte Poststraße 5-7
                                           49586 Neuenkirchen
 
Ansprechpartner/in          Herr Dirk Boguhn
                                           Fachbereich II – Planen, Bauen und Umwelt der Samtgemeinde Neuenkirchen
                                           Telefon: 05465 / 201 43
                                           E-Mail: boguhn@neuenkirchen-os.de
 
Wettbewerbsbetreuung   DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG
                                           Anne-Conway-Straße 1
                                           28359 Bremen
Ansprechpartner              Klaus von Ohlen
                                           Telefon: 0421 / 897699 02
                                           E-Mail: klaus.vonohlen@dsk-gmbh.de
 

Protokoll der Preisgerichtssitzung

Datum: 24.06.2020 10:00 Uhr
Ort: Gaststätte Haarmeyer, Lindenstraße 27, 49586 Neuenkirchen
 
Preisrichter, stimmberechtigt
- Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay
- Stellv. Bürgermeister Georg Weglage, Gemeinde Merzen
- Bürgermeister Dr. Vitus Buntenkötter, Gemeinde Neuenkirchen
- Bürgermeister Norbert Trame, Gemeinde Voltlage
- Daniel Schweer, Samtgemeinderatsmitglied 

- Herr Prof. Dr.-Ing. Volker Droste, Architekt, Oldenburg 
- Herr Dr.-Ing. Frank-Egon Pantel, Architekt, Oldenburg
- Herr Prof. Dipl.-Ing. Ingo Lütkemeyer, Architekt, Bremen
- Herr Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Arendt, Architekt, Oldenburg
- Frau Beate Burhoff, Architektin, Münster
- Herr Eike Harant, Architekt, Hamburg
 
Preisrichter, Stellvertreter
- Herr Andreas Lanwert, Allgemeiner Vertreter der Samtgemeindebürgermeisterin 
- Herr Christof Büscher (entschuldigt), Samtgemeinderatsmitglied
- Frau Ina Eversmann (entschuldigt), Samtgemeinderatsmitglied
- Herr Hermann Dreising, Samtgemeinderatsmitglied
- Herr Josef Klausing, Samtgemeinderatsmitglied
 
- Herr Uwe Oltmanns, Architekt, Oldenburg
 
Sachverständige
- Herr Josef Egbert, Vorsitzender Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt, Samtgemeinde Neuenkirchen
- Herr Dirk Boghun, Fachbereich II – Planen, Bauen und Umwelt der Samtgemeinde Neuenkirchen
- Frau Nicole Herdemann, Fachbereich II – Planen, Bauen und Umwelt der Samtgemeinde Neuenkirchen  
 
Betreuung:
- Herr Klaus von Ohlen, DSK GmbH
- Frau Iris Talle, DSK GmbH  
- Herr Torben Pöplow, DSK GmbH


Eröffnung der Preisgerichtssitzung

Frau Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay begrüßt um 10:05 Uhr die Mitglieder des Preisgerichts und wünscht der Veranstaltung einen guten Verlauf.

Durch Herrn von Ohlen von der Vorprüfung werden folgende Hinweise zur Durchführung der Preisgerichtssitzung mitgeteilt:

- Aufgrund der Einschränkungen durch die Covid19-Pandemie und den z.Zt. geltenden Abstandsgeboten und Hygienevorschriften findet die Preisgerichtssitzung unter Einhaltung des Hygienekonzeptes der Samtgemeinde Neuenkirchen statt.

- Die Rundgänge werden in Form einer Beamer-Präsentation durchgeführt. Die Bestuhlung für das Preisgericht ist entsprechend den geltenden Abstandsregelungen positioniert.

- Zusätzlich sind Stellwände mit den von den Büros eingereichten Planunterlagen sowie die Modelle am Veranstaltungsort ausgestellt. Sofern gewünscht, können die Preisrichter und Sachverständige einzeln und unter Einhaltung des notwendigen Abstands die Arbeiten und Modelle in Augenschein nehmen.

- Herr von Ohlen bittet alle Anwesenden um einen verantwortungsvollen Umgang mit den z.Zt. geltenden Regelungen.

Weiterhin berichtet Herr von Ohlen, dass aufgrund der allgemeinen Einschränkungen im Abgabezeitraum des Wettbewerbs der Abgabetermin und das Abgabeprozedere für die teilnehmenden Büros in Abstimmung mit der Architektenkammer NDS angepasst wurde:

- Der Abgabetermin 03.04.2020 wurde beibehalten.
- Als Einhaltung dieses Termins wurde die elektronische Einreichung der Wettbewerbsarbeiten, unter Einhaltung der Anonymität, zum o.g. Termin gewertet.
- Die Abgabe der Wettbewerbsarbeiten in Papierform wurde auf den 20.04.2020 verschoben.
- Die Abgabe der Modelle verblieb auf dem 20.04.2020
- Die teilnehmenden Büros wurden vom Wettbewerbsmanagement über den geänderten Zeitplan informiert.
 
Sodann wird durch Herrn von Ohlen von der Vorprüfung die Vollständigkeit des Preisgerichts geprüft. Die stellvertretenden Preisrichter Herr Christof Büscher und Frau Ina Eversmann sind entschuldigt. Herr Dr.-Ing. Pantel befindet sich noch auf der Anreise.

Anschließend wird auf Vorschlag des Preisgerichts Herr Prof. Dr.-Ing. Volker Droste per Akklamation zum Vorsitzenden des Preisgerichts gewählt. Herr Prof. Dr.-Ing. Volker Droste nimmt die Wahl an und übernimmt ab 10:10 Uhr das weitere Verfahren.

Herr Dr. Pantel erreicht das Preisgericht.

Der Vorsitzende vergewissert sich durch Abfrage, dass keiner der anwesenden Preisrichter vor Beginn des Preisgerichts Kenntnis über die Arbeiten erhalten hat. Er bittet ferner darum, sich aller Mutmaßungen über eventuelle Entwurfsverfasser zu enthalten und die Aussagen des Vorprüfberichts sowie die gesamte Diskussion im Rahmen der Preisgerichtssitzung vertraulich zu behandeln. Weiterhin weist er darauf hin, dass alle Preisgerichtsmitglieder gehalten sind, rein objektiv zu urteilen und durchgehend anwesend zu sein.

Des Weiteren geht der Vorsitzende auf den geplanten Ablauf des Preisgerichts ein. Dieser ist wie folgt vorgesehen:

- Bericht der Vorprüfung
- Informationsrundgang
- Erster Wertungsrundgang  
- Zweiter Rundgang (intensive Diskussion)
- Engere Wahl (Beschreibung der Arbeiten)
- Rangbildung

Alle Rundgänge werden anhand einer Beamer-Präsentation durchgeführt, den Jurymitgliedern liegen außerdem verkleinerte Pläne der eingereichten Unterlagen vor. In den Pausen können die Originalzeichnungen und Modelle im angrenzenden Saal begutachtet werden.

Anschließend bittet der Vorsitzende Frau Talle, Herrn von Ohlen und Herrn Pöplow den Bericht der Vorprüfung vorzustellen.

Bericht der Vorprüfung

Herr von Ohlen übergibt die Berichte über das Ergebnis der Vorprüfung. Er berichtet, dass 13 Teilnehmer jeweils einen Wettbewerbsbeitrag fristgerecht abgegeben haben. Die Vorprüfung schlägt dem Preisgericht daher vor, alle Arbeiten im Verfahren zu belassen. Dieser Vorschlag der Vorprüfung wird einstimmig durch das Preisgericht bestätigt.

Informationsrundgang und Diskussion der Bewertungskriterien

Im sich anschließenden Informationsrundgang stellen Frau Talle und Herr von Ohlen die Arbeiten ohne Wertung und in jeweils gleicher Reihenfolge der Prüfkriterien ausführlich vor. Der Informationsrundgang endet um 12:40 Uhr.

Der Vorsitzende des Preisgerichts dankt der Vorprüfung für den ausführlichen Bericht und skizziert den weiteren Fortgang des Verfahrens.

1. Wertungsrundgang

Der 1. Wertungsrundgang beginnt um 12:45 Uhr. Der Vorsitzende erläutert, dass im 1. Wertungsrundgang nur Arbeiten mit erheblichen Mängeln ausgeschieden werden sollten.
 
Nach einer jeweils intensiven Diskussion wird festgestellt, dass die Arbeiten
- Tarnzahl 1560  
- Tarnzahl 1569
einstimmig im 1. Rundgang ausscheiden sollen.

Es schließt sich eine 30-minütige Mittagspause an.  

Nach der Mittagspause wird der Vorsitzende des Preisgerichts darauf aufmerksam gemacht, das bei der Beamerprojektion die Tarnzahl der Arbeit 1560 nicht erkennbar war. Der Vorsitzende schlägt vor, über den Verbleib der Arbeit 1560 im Wettbewerb erneut abzustimmen. In der sich anschließenden Abstimmung wird festgestellt, dass die Arbeit 1560 im Wettbewerb verbleibt. 

2. Wertungsrundgang

Der 2. Wertungsrundgang startet um 13:45 Uhr. Zu Beginn des 2. Wertungsrundganges werden die in der Auslobung genannten Bewertungskriterien nochmals erörtert:  

- Qualität der städtebaulichen, architektonischen und freiraumplanerischen Konzeption, Einbindung in die Umgebung, Maßstäblichkeit
- Umsetzung des Raum- und Funktionsprogramms unter Einhaltung der Flächenvorgaben
- Funktionalität und Gestaltqualität
- Qualität der innenräumlichen Organisation und Erschließungssysteme
- Barrierefreiheit
- Nachhaltigkeit und Energieeffizienz (energetisches Konzept)
- Flächeneffizienz / Wirtschaftlichkeit
 
Im 2. Wertungsrundgang werden die einzelnen Arbeiten ein weiteres Mal ausführlich durch jeweils eine/n FachpreisrichterIn vorgestellt und anschließend im Preisgericht diskutiert.  

Nach ausführlicher Diskussion der Arbeiten wird folgendes Votum abgegeben:
(Stimmen für den Verbleib im Verfahren : Stimmen für das Ausscheiden):
- Tarnzahl 1559 (Stimmenverhältnis 9 : 2)
- Tarnzahl 1560 (Stimmenverhältnis 0 : 11)
- Tarnzahl 1561 (Stimmenverhältnis 8 : 3)
- Tarnzahl 1562 (Stimmenverhältnis 0 : 11)
- Tarnzahl 1563 (Stimmenverhältnis 0 : 11)
- Tarnzahl 1564 (Stimmenverhältnis 2 : 9)
- Tarnzahl 1565 (Stimmenverhältnis 11 : 0)
- Tarnzahl 1566 (Stimmenverhältnis 2 : 9)
- Tarnzahl 1567 (Stimmenverhältnis 4 : 7)
- Tarnzahl 1568 (Stimmenverhältnis 4 : 7)
- Tarnzahl 1570 (Stimmenverhältnis 5 : 6)
- Tarnzahl 1571 (Stimmenverhältnis 3 : 8)
 
Im Anschluss wird für die Arbeit 1568 ein Rückholantrag gestellt. Dem Rückholantrag wird mit 6:5 Stimmen stattgegeben.

Dann wird für die Arbeit 1570 ein Rückholantrag gestellt. Dem Rückholantrag wird mit 3:7 Stimmen nicht stattgegeben.

Damit verbleiben folgende Arbeiten im Verfahren (Engere Wahl):
- Tarnzahl 1559
- Tarnzahl 1561  
- Tarnzahl 1565
- Tarnzahl 1568

Der 2. Wertungsrundgang endet um 16:45 Uhr.

Engere Wahl

Die Arbeiten in der engeren Wahl werden ab 17:00 Uhr schriftlich durch die Fachpreisrichter beurteilt. Der Vorsitzende diskutiert die Arbeiten mit den Sachpreisrichtern und den Sachverständigen. Die Ergebnisse dieser Diskussionen werden den Fachpreisrichtern für die textlichen Beurteilungen zur Verfügung gestellt.  

Die schriftlichen Beurteilungen werden anschließend von den Fachpreisrichtern vorgetragen und vom Preisgericht bestätigt.

Tarnzahl 1559

Der Verfasser erreicht mit einer sehr einfachen und kompakten Baukörpergestaltung eines in die Grundstückstiefe reichenden Riegelbaus eine sehr übersichtliche, aber keinesfalls reizlose städtebauliche Anordnung. 
Diese belässt eine großzügige Freifläche / einen Platz an der Ostseite, orientiert sich zur Kirche und zur südlich gelegenen Erschließungsstraße. 
Der im Ganzen dreigeschossig wirkende Baukörper wird durch einen Einschnitt im Staffelgeschoss zur Platzseite wirkungsvoll gegliedert und kann damit einen markanten Kopfteil mit Eingang im EG und Parlamentsbereich im OG ausbilden. Die Beziehung der Dachterrasse zum Grundriss ist schwach.
Der gesamte Rathausbau präsentiert sich in der vollen Breite zu diesem Freibereich, welcher allerdings in der Tiefe des Grundstücks nicht genügend gefasst ist. Auf der Westseite ´bedrängt´ der dort durchgehend dreigeschossige Riegelbau allerdings die westlich gelegene Nachbarschaft.  
Die teilweise sehr knapp organisierte Grundrissorganisation ist in sich schlüssig und weitgehend funktional. Kritisch werden aber insbesondere die Enge des Foyers und der Wartezone des Trauzimmmers und die Aufreihung der verschiedenen Eingänge an der Platzseite beurteilt.  
Auch die Besprechungsräume im Eingangsbereich erscheinen dort aufgrund der hohen Einsehbarkeit nicht immer gut nutzbar und liegen direkt an der Straße und im EG zu präsent. Dagegen wird die Positionierung des Ratssaals im Obergeschoss mit seinen prägnanten Öffnungen zu Platz und Straße positiv betrachtet.  
Besonders zu betonen bleibt die wirtschaftliche Entwurfsausrichtung, die allerdings leider im Detail Wünsche bei der Raumqualität, der Transparenz und der Atmosphäre im Rathaus offenlässt.

Tarnzahl 1561

Es wird ein quadratischer, prägnanter Baukörper vorgeschlagen, der als Solitär zur Poststraße hin 3geschossig, und im rückwärtigen Bereich 2-geschossig ausgebildet wird. Der ´städtische´ Charakter des Gebäudes wird in Bezug auf Angemessenheit und kontextuelle Einbindung kontrovers diskutiert.
Die Platzierung des Baukörpers erfolgt von der Straße abgerückt, so dass eine Vorplatzsituation gebildet wird. Diese überzeugt allerdings weder quantitativ noch qualitativ.
Die Funktionsbereiche sind um einen zentralen Innenhof gruppiert und klar strukturiert. Der robuste Grundriss kann darüber hinaus auch eine gewisse Flexibilität in der Nutzung gewährleisten.
Die Jury begrüßt die offene Gestaltung der Räume um die zentrale Atriumfläche herum und sieht sowohl den kommunikativen Charakter des Atriums, wie auch der Galerien als räumliche und funktionale Qualität.
Die Lage des Sitzungsraumes im 2. OG und insbesondere dessen Anbindung an die Erschließung wird hingegen kritisch gesehen. Dabei ist einerseits die Lage des Aufzugs bei eingeschränkter Öffnung des Rathauses problematisch, andererseits wäre eine großzügigere Fläche vor Trauzimmer und Sitzungsbereich, sowie eine Beziehung des Vorraums zum Atrium wünschenswert.    
Die Raumprogrammvorgaben werden überschritten, die Verkehrsflächen sind großzügig.  
Der Eingangsbereich ist schlecht auffindbar und die Ausbildung des Windfangs überzeugt nicht.
Das Gebäude wird von einer Stahlbetonfertigteilstruktur umhüllt, so wird eine helle, offene Erscheinung des Gebäudes geschaffen, die in ihrer Klarheit und Eigenständigkeit der Nutzung als Rathaus als angemessen erscheint.
Trotz relativ hoher Kenndaten stellt der kompakte Baukörper und die vorgeschlagene Option der Vorfertigung dennoch ein prinzipiell relativ wirtschaftliches Konzept dar.  
Die Strukturierung der Freiflächen ist plausibel, die Qualität der Aufenthaltsqualität am Gebäude entspricht nicht den Erwartungen.

Tarnzahl 1565

Die Verfasser schlagen einen dreiteiligen Baukörper mit unterschiedlichen Gebäudehöhen vor, der sich sensibel mit der Umgebung auseinandersetzt und sich maßstäblich in die Nachbarschaft einfügt.  
Durch die Verschiebung der Baukörper in Nord-Südrichtung entsteht ein angemessener Vorplatz zu der alten Poststraße, der den Eingang definiert. Die Erschließung der Parkplätze erfolgt von Westen und liegt verkehrsgünstig somit außerhalb des Vorplatzes. Die vorhandene Streuobstwiese kann erhalten werden, zusätzlich gibt es einen kleinen Garten, der in unmittelbarer Nähe zum Trauzimmer liegt.
Man betritt das Gebäude über ein großzügiges Foyer. Der parlamentarische Bereich kann sowohl über das Foyer als auch separat von außen erschlossen werden. Die klare Geometrie und die Zusammenschaltbarkeit mit dem Trauzimmer werden gewürdigt, der Vorbereich wird als nicht ausreichend und zu klein dimensioniert bewertet.
Der Grundriss des Verwaltungsbereiches hat eine klare Struktur und orientiert sich um einen mittig angeordneten Luftraum. Brandschutztechnisch müsste dies überprüft werden, zumal ein zweites abgeschlossenes Treppenhaus fehlt.
Die Proportion der Büroräume wird kritisch gesehen, da die Einzelbüros sehr schmal und tief sind.
Der parlamentarische Bereich ist nach außen gut ablesbar in dem niedrigeren Gebäudeteil untergebracht, die Dachform und das Raumvolumen werden als zu schwach gesehen.
Die Gestaltung der Fassaden mit rotem Verblendmauerwerk ist gut vorstellbar und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Die hochformatigen, alternierenden Öffnungen werden positiv bewertet, die Funktionalität wird jedoch hinsichtlich der Öffnungsbreiten kritisch gesehen.  
Die Kennwerte liegen im unteren Bereich und lassen auf eine wirtschaftliche Umsetzung schließen.  
Insgesamt eine städtebaulich gute Lösung und ein Baukörper mit einer hohen Identität und einem klaren Grundrisskonzept.

Tarnzahl 1568

Mit dem Nord-Süd orientierten Verwaltungsbau wird im Zusammenspiel mit dem Sitzungssaal ein wohl proportionierter Rathausplatz geschaffen.
Alle drei Nutzungseinheiten werden über einen Vorplatz erschlossen, der eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten lässt. Der Verfasser nutzt und ´bearbeitet´ die Geländehöhen, hebt das gesamte Gebäudeensembles um etwa ein halbes Geschoß an und senkt gleichzeitig auf der Westseite des Gebäudes die Geländeoberfläche um ein halbes Geschoß ab.  
Dadurch wird ein Großteil der Parkplätze geschickt unterhalb des Gebäudes ´versteckt´. Diese Vorgehensweise führt zu einer in Neuenkirchen ungewöhnlichen Geländetypologie. Die eingeschränkte Barrierefreiheit, lange Rampenlägen auf dem Vorplatz und deutlich zu steile Rampenzufahrten zu den Stell- und Fahrradstellplätzen werden kritisch hinterfragt.
Das Gebäude wird als eigenständiger und selbstbewusster Baukörper wahrgenommen, der sich nicht an die umliegende Bebauung anbiedert.  
Die Anordnung der Dachlandschaft senkrecht zur Gebäudelänge, sowie die Ausformulierung des Daches des Sitzungssaales wurden kontrovers diskutiert und hinterfragt. Der Verfasser gibt wenig Hinweise zur Beziehung der Dachlandschaft zu den darunterliegenden Büros.  
Die Nahtstelle / Foyer wird als transparente Zone zwischen Verwaltung und Sitzungsbereich ausgebildet und beinhaltet den Empfang und Servicebereich. Der Lage und Ausrichtung des Sitzungssaales wird positiv bewertet, jedoch die Lage des Trauzimmers und die Anbindung an den Sitzungssaal als Erweiterung werden als nicht alltagstauglich gesehen.  
Der Verwaltungsbereich wird als funktional angesehen, wobei die Lage und Ausbildung der Treppen als Fluchttreppenhäuser in vorgeschlagener Form nicht funktionieren werden. Ebenfalls wurden die dunklen Flurflächen und die Proportionen der Büroräume kritisch gesehen.  
Die Barrierefreiheit innerhalb des Gebäudes ist gegeben, wenn auch durch die Entscheidung der Anhebung des Gebäudes in der Zuwegung und den daraus resultierenden Rampen kritisch und nicht zeitgemäß eingeschätzt wird. Die Anordnung der Polizei an der exponierten Lage im Erdgeschoß überzeugt weniger.
Die dargestellte Parkplatzanlage in Kombination mit der Anordnung der im Pflaster dargestellten Bäume wird in dieser Form nicht funktionieren und zu einer Reduzierung der Stellplatzanzahl führen. Über die Ausformulierung des Höhenversatzes zu den Nachbargrundstücken werden erklärende Aussagen vermisst.
Wesentliche Kennwerte liegen über dem Durchschnitt.

Rangfolge / Preisträger

Anschließend werden ab 18:15 Uhr die Qualitäten der Arbeiten der engeren Wahl detailliert gegeneinander abgewogen und erneut vergleichend diskutiert.
Im Folgenden erhalten alle Fach- und Sachpreisrichter sowie deren Stellvertreter die Gelegenheit, Meinungen zur Rangfolge abzugeben. Nach ausführlicher Diskussion wird dann durch die stimmberechtigten Jurymitglieder folgendes Votum abgegeben:

- 1. Rang für die Arbeit 1565 (Stimmenverhältnis 11 : 0)
- 2. Rang für die Arbeit 1561 (Stimmenverhältnis 8 : 3)
- 3. Rang für die Arbeit 1559 (Stimmverhältnis 8 : 3)  
- 4. Rang für die Arbeit 1568 (Stimmverhältnis 8 : 3)

Die Festlegung der Rangfolge endet um 18:30 Uhr.

Verteilung der Wettbewerbssumme

Die Aufteilung der Wettbewerbssumme mit einer Gesamtsumme von 23.000 € netto wird durch das Preisgericht einstimmig wie folgt geändert:
1. Preis 9.200 €
2. Preis 6.900 €
3. Preis 4.600 €
4. Preis 2.300 €

Aufhebung der Anonymität

Die anschließende Öffnung der Verfassererklärungen ergibt folgende Verfasser:
 
Tarnzahl      Kennzahl      Platzierung           Name des Büros
1559            250496         3. Platz                 Kubeneck Architekten, Berlin
1560            735364         2. Rundgang        Architekten BJM Jäger & Meßmann GmbH, Hameln
1561            536897         2. Platz                 röcker gork architekten, Stuttgart
1562            200998         2. Rundgang        e4 Architekten PartGmbH / Frericks-Wullers, Münster
1563            051725         2. Rundgang        Otte Architektur, Neuenkirchen
1564            247583         2. Rundgang        Architekturbüro Gregor Schröder, Merzen
1565            454545         1. Platz                 heimspiel architekten, Münster
1566            180316         2. Rundgang        Mensen + Zora Architekten Partnerschaft mbH, Münster
1567            201782         2. Rundgang        dollmann + partner, Stuttgart
1568            394785         4. Platz                grabow klause architekten, München
1569            228253         1. Rundgang        heinemeyerbeck Architekten Gmb, Stuttgart
1570            668270         2. Rundgang        Arge Deadline - Griffin Jürgens GbR / IF-THEN, Berlin
1571            140101         2. Rundgang        Ahrens + Pörtner Architektengesellschaft mbH, Hilter
 
Der Vorsitzende des Preisgerichts stellt abschließend fest, dass der ausgelobte Wettbewerb zu einem sehr guten Ergebnis geführt hat.

Der Vorsitzende dankt der Ausloberin ausdrücklich für die Bereitschaft und Entscheidung, diesen Wettbewerb durchzuführen.

Die Vorprüfung wird für die Vorbereitung, Durchführung und Betreuung des gesamten Verfahrens vom Preisgericht und vom Auslober ausdrücklich belobigt. Anschließend wird die Vorprüfung durch das Preisgericht entlastet.

Der Vorsitzende des Preisgerichts gibt den Vorsitz an die Ausloberin zurück.

Frau Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay dankt allen Teilnehmern des Preisgerichts, dem Vorsitzenden und der Vorprüfung für die intensive Diskussion der Entwürfe und für die gute Zusammenarbeit.

Das Preisgericht schließt um 19:00 Uhr  

Ausstellung

Die Wettbewerbsarbeiten werden der Öffentlichkeit vorerst auf der Internetseite der Samtgemeinde Neuenkirchen bereitgestellt. Informationen hierzu werden den Beteiligten durch die Wettbewerbsbetreuung übermittelt.  
Eine Ausstellung der Arbeiten in der Samtgemeinde Neuenkirchen ist ebenfalls geplant. Zeit und Ort der Ausstellung hängen im Wesentlichen vom Verlauf der Corona Pandemie ab. Alle Wettbewerbsteilnehmer werden über die Ausstellungsdaten informiert.